In Portugal war ich vor dem Roadtrip schon mehrmals. Madeira und Algarve vor allem. Aber nördlich Lissabon hatte ich es noch nicht geschafft. Und was kann es Schöneres geben, als den deutschen November Blues in die Sonne des Südens zu entfliehen? Um beides zu verbinden, habe ich einen Roadtrip von Lissabon nach Porto geplant. Zum Glück ist meine Frau genauso reisewütig wie ich, da stand dem nichts mehr im Wege. Der Plan war, erst sich zwei Tage Lissabon anzuschauen und dann mit dem Leihauto Richtung Norden zu fahren. Den Leihwagen habe ich wie fast immer bei Check24* gemietet. Bei dem Thema gibt es ab- und zu Schwierigkeiten mit dem endgültigen Verleiher, aber Check24* hat mir da immer zuverlässig geholfen.
Für Lissabon sind zwei Tage natürlich ein Witz, aber wenn nur eine Woche für den ganzen Urlaub hat… Nach Porto sind es zwar nur ca. 320 Kilometer auf den direkten Weg, aber man möchte ja auch dazwischen was sehen. Meine Hotels buche ich in der Regel bei booking.com.* Diese haben ein tolles Bonusprogramm und sind auch kulant, falls es mal zu Stornierung kommt. Los geht’s.
Tag 1 und 2 – Lissabon
Wie so oft sind wir von Prag geflogen. Das ist zu mir aus etwa der gleiche Weg nach Berlin, aber ungleich preiswerter. Wir sind am Freitagnachmittag nach Prag gefahren und haben noch den Abend in der Altstadt verbracht. Am nächsten Nachmittag ginge es nach im Flieger nach Lissabon. Geflogen sind wir diesmal mit TAP, der portugiesischen Fluggesellschaft. Die ersten zwei Tage haben wir im Palacio do Governador* gewohnt. Dies ist natürlich keine preiswerte Unterkunft, aber es lohnt sich definitiv. Praktisch ist auch der Standort in Belem, da hat man schon mal eine ganze Menge Sehenswürdigkeiten direkt vor der Tür. Die Zimmer, das Frühstück alles ganz wunderbar.
In der Nähe vom Hotel findet sich die Brücke vom 25. April. Da kann man schöne Fotos machen und den Daheimgebliebenen erzählen, man wäre in San Francisco.

Brücke vom 25. April in Lissabon
Den Torre de Belém* sieht man vom Hotel aus, das Mosteiro dos Jerónimos* oder Hieronymitenkloster erreicht man vom Hotel in wenigen Minuten zu Fuß. Bei solchen Sehenswürdigkeiten buche ich gerne die Karten vor. Get Your Guide* ist eine gute Anlaufadresse dafür, auch wenn natürlich der Preis in der Regel etwas höher ist, als wenn man es direkt vor Ort kauft. Aber dafür steht man dann nicht an und muss keinen Schalter suchen. Mir persönlich ist der Zeitgewinn wichtiger als die paar Euro Provision.

Torre de Belém

Im Mosteiro dos Jerónimos
Tag 3 – Óbidos über Sintra – 121 km
Am dritten Tag ging es über Sintra nach Óbidos.
Sintra war/ist die „Sommerfrische“ des Lissaboner Könighauses und Adels. Viele Paläste warten auf ihre Entdeckung und auch ein labyrinthisches Dorf. Wie genau es passiert ist, weiß ich nicht, aber wir sind dann mit dem Mietwagen durch Gassen gefahren, wo links/rechts nur noch ca. 10 cm Platz waren. Und dann kommt einer entgegen… Wenn man dann mal einen Palast gefunden hat, Massen von Menschen und kein Parkplatz. Wir sind dann ohne Besichtigung weitergefahren. Aber das werde ich mir definitiv noch einmal anschauen, gleich mit einem Hotel in Sintra. Vielleicht wird es ja das Villa Bela Vista*. Da bin ich tatsächlich mit dem Auto vorbeigefahren und wollte gleich einchecken.
Von Sintra ging es weiter nach Óbidos. Diese kleine Stadt ist komplett von einer mittelalterlichen Mauer umgeben und auch der Innenstadtbereich ist noch weitgehend komplett original erhalten. Gewohnt haben wir im Hotel Vila D’Óbidos*. Das war das eigentlich schlechteste Hotel auf der ganzen Reise. Wobei dies Jammern auf hohem Niveau ist. Was mich, glaube ich, am meisten gestört hat, man musste das gesamte Gepäck ca. zweieinhalb steile Treppen alleine nach oben schleppen. In einem 4-Sterne-Hotel erwarte ich das einfach nicht. Auch waren die Zimmer sehr klein und muffig. Aber es hat einen wunderbaren Blick auf die Altstadt von Óbidos, daher würde ich es evtl. noch einmal nehmen. Óbidos selber ist definitiv die Reise wert!

In Óbidos bei Nacht

In Óbidos

In Óbidos – Kein Geländer, nix 🙂

In Óbidos
Tag 4 – São Martinho do Porto – 27 Kilometer
Sehr schön an Portugal ist der Wein und der Käse. Mittags haben wir einfach eine (halbe oder weniger) Flasche Rotwein mit Baguette, Käse und Oliven gegessen. Mehr braucht es da nicht.

Mittagessen
Ganz besonderes viel Spaß macht das in São Martinho do Porto, eine riesige Lagune an der Atlantikküste. Gewohnt haben wir im Hotel Atlântica*. Sehr einfach, aber auch sehr sauber. Würde ich wieder buchen.
Man kann am Rand der Lagune schön sitzen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Nicht nur, aber besonders im November schön😉 Am Abend allerdings hat fast nichts mehr auf. Was für ein Glück, dass wir noch Rotwein und Käse hatten… Ach ja, vor dem Hotel darf man sein Auto nicht stehen lassen. Nicht schlimm, aber für den einen oder anderen vielleicht wichtig.
Tag 5 – Tomar über Fatima und dem Monumento Natural das Pegadas de Dinossáurio – 107 Kilometer
Wenn man in dieser Gegend ist, muss man sich natürlich Fatima anschauen, auch wenn man kein Katholik ist. Was man dort in die portugiesische Pampa gesetzt hat, ist, es gibt kein anderes Wort, gigantisch. Ein riesiger Platz für die Gläubigen, samt Infrastruktur und allen möglichen Nippes.

Der zentrale Platz in Fatima
Nach dem Wunder des Glaubens zu den Wundern der Natur: Monumento Natural das Pegadas de Dinossáurios. Ein aufgelassener Steinbruch, welcher riesige Dinosaurierspuren enthält. Das Ganze kostet einen quasi symbolischen Eintritt und wenn man sich, so wie ich, für das Thema interessiert, ist das ein wahres Wunderland. Außerdem gibt es einen kleinen Park, wo man Mittags im Schatten zum Beispiel… Rotwein trinken und Käse essen kann.

Spuren im Monumento Natural das Pegadas de Dinossáurios

Spuren im Monumento Natural das Pegadas de Dinossáurios
Weiter gefahren sind wir dann nach Tomar mit ihrer riesigen Templer Festung Convento de Cristo.* Gewohnt haben wir diesmal im O Paço – exclusive accommodation* was wirklich jeden Cent wert war. Eine geradezu spektakuläre Unterkunft. Wir hatten ein feudales Zimmer und vom Dach sieht man auf die Festung von Tomar.
Tag 6- Aveiro – 141 Kilometer

Nachgebaute Grabeskirche von Jerusalem im Convento de Cristo

Ruinenteil im Convento de Cristo

Die Zisterne im Convento de Cristo
Nach dem Hinterland und dem Besuch der Convento de Cristo im Nebel, was eine wirklich mystische Stimmung verursacht, wieder an die Küste. Im November hatten wir auf dieser Strecke zum Teil nur acht Grad und eben Nebel. Dies hat aber trotzdem einen Reiz. Auf dieser Strecke liegt auch Coimbra, ein angeblich auch sehr lohnendes Ziel. Wir hatten aber keine Zeit, es hat geregnet und es war kalt. Wir sind dann einfach weitergefahren. Außerdem haben wir bei einem sehr alten Bauernpaar am Straßenrand die mit besten Tomaten gekauft, die ich je gegessen habe. Deshalb fahre ich auch viel lieber über Nebenstraßen als über die Autobahn.
Aveiro ist eine Küstenstadt, welche von Kanälen durchzogen ist. Mit Gondeln kann man herumfahren. Da es aber immer noch regnete und kalt war, haben wir das nicht gemacht. Das macht aber nichts, weil allein die Altstadt ein Spaziergang wert ist. Gewohnt haben wir im 1877 Estrela Palace Hotel*. Empfehlung! Auch hier wieder war das Zimmer feudal mit Stuck und Schnitzereien.
Tag 7 – 9 – Porto – 80 Kilometer
Endlich in Porto*! Das historische Zentrum gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt an der Mündung des Douro ist ein Sehnsuchtsort für alle Whisky- und Süßweintrinker. Aber selbst wenn man damit nichts anfangen kann, die Stadt ist wunderschön. Sie hat einen etwas morbiden Charme, überall stehen Ruinen neben toll restaurierten Häusern und sie ist unglaublich bunt. Dann gibt es auch noch die Brücke Ponte Dom Luís I. Man kann auf zwei Ebenen über den Fluss laufen, besonders im Sonnenuntergang ist das spektakulär. Und unterhalb der Brücke sind die Lagerhäuser der Portwein Produzenten, welche auch Führungen* anbieten. Wenn der Sinn nach noch mehr Kultur steht, kann die Kirche Igreja de São Francisco mit ihrem vergoldenden Innenraum, die Capela das Almas und der Bahnhof. Eine Stadt, in der die letzten beiden Tage viel zu kurz waren und die wir definitiv noch einmal besuchen werden.

Brücke Ponte Dom Luís I.

Sonnenuntergang auf der Ponte Dom Luís I.

Im Port Lagerhaus

Igreja de São Francisco

Capela das Almas
Unser Hotel war das Castelo Santa Catarina*. Ein alter Palast, mit historischer Einrichtung und einen schönen Blick über Porto. Würde ich wieder nehmen.
Castelo Santa Catarina

Castelo Santa Catarina

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